MÜNCHEN, APRIL 2021
Jahrhunderte militärischer Karrieren und erlesene Andenken von Herrscherhöfen in der 89. Auktion der Hermann Historica GmbH
Am 01. Juni 2021 stehen 454 ‚Internationale Orden und militärhistorische Sammlungsstücke‘ und am 02. Juni 2021 905 Objekte „Internationale Militärgeschichte ab 1919“ zur Versteigerung
Beginnend mit der jetzigen Auktion wird das Katalogsystem des Militaria-Bereiches neugeordnet. Wurde bisher in "Internationale Militaria" und "Deutsche Zeitgeschichte" unterschieden; folgt nun die Zäsur nicht mehr thematisch, sondern mit dem Jahr 1919. So werden von nun an die Objekte den Katalogen "Internationale Orden und militärhistorische Sammlungsstücke bis 1919“ und „Internationale Militärgeschichte ab 1919“ zugeordnet.
Kostbarkeiten aus dem persönlichen Besitz gekrönter Häupter werden seit jeher in großer Zahl in den Auktionen der Hermann Historica GmbH angeboten und finden uneingeschränktes Interesse von Museen und Sammlern. Insbesondere Objekte aus dem Lebensumfeld des bayerischen und des österreichischen Hofes stehen im Fokus des Begehrens.
Auch in diesem Jahr werden die dahingehenden Erwartungen nicht enttäuscht. So stehen so wunderbare Arbeiten, wie ein ausgesprochen elegantes Salonkleid aus cremefarbener Seide und farbgleicher Spitze aus der Garderobe der österreichischen Kaiserin Elisabeth zum Verkauf. Bewundert für ihre Eleganz, Kultur und hochdiszipliniert schmal gehaltene Figur, unterstreicht das Kleid aus den Händen der Münchner Schneiderin Marie Braun genau diese Attribute. Um 1870/80 gefertigt kann die einmalige Robe ab 4.500 Euro ersteigert werden. Dazu ist im Katalog ein gestempelter Frisiertisch aus ihren Privatgemächern in Schloss Gödöllö, der auch in eben diesen Jahren entstand, an Eleganz nicht zurücksteht und ab 7.500 Euro erworben werden kann.
König Ludwig II. von Bayern, Cousin und Bewunderer von Kaiserin Sisi, war bekannt für kostbare, sehr ausgewählte Geschenke, die er auch nahen oder getreuen Menschen vermachte. Ein exzellentes Beispiel hierfür ist das Elfenbein-Theaterglas mit vergoldetem Messing, welches er als Präsent an seinen Flügeladjutanten Karl Theodor von Sauer 1864 übereignete und das nun mit 2.000 Euro zur Auktion steht. Vom Preußischen Kaiser Wilhelm II. kommt eine Bildnisfotografie mit eigenhändiger Widmung in aufwendigem, feuervergoldetem Rahmen für 2.500 Euro zum Aufruf.
Bedeutung und Status des Militärs wurden schon ab Anbeginn durch aufwendige Helme und Uniformen untermalt. Die Zugehörigkeit zu einer Einheit war erkennbar, ebenso wie der Rang des Trägers. Die oft hochaufstrebenden Helme sollten zudem ihren Träger als besonders imposant erscheinen lassen. Herausragend unter den militärischen Ausrüstungen und überaus aufwendig gestaltet wurden die Uniformen der ungarischen Husaren, und so ist die Uniform eines österreichischen Generals der Kavallerie in ungarischer Gala-Adjustierung, die um 1900 gefertigt wurde, eine wahre Augenweide und Zierde für jede Sammlung. Das scharlachrote Tuch der Attila ist mit den prägnanten, goldenen Verschnürungen und Stickereien versehen, der Pelzattila (eine Art Umhang) in einem besonderen Weiß-Ton bestens erhalten und mit Marderpelz besetzt. Dazu ein Tschako für Generale, bezogen mit schwarzem Tuch sowie vergoldetem Spiegel mit Doppeladler und grünem Federbusch. Dieses besondere Ensemble kommt mit einem Rufpreis von 11.000 Euro zur Auktion.
Als Flügeladjutant im Dienste des Fürsten zur Lippe stand der Träger des jetzt angebotenen Helms, der Schabracke und der Depeschentasche aus dem Jahr 1910. Der Helm, ausgesprochen selten und namentlich zugewiesen, ist ebenso wie alle weiteren Teile mit der charakteristischen lippischen Rose versehen. Wahre Raritäten aus der nur wenige Jahrzehnte währenden Militärgeschichte des Fürstentums Lippe, die einem Interessierten mindestens 25.000 Euro wert sein müssen.
Aus Russland überzeugen wieder höchst seltene Orden und Ehrenzeichen, wie ein Stanislaus-Orden aus der Fertigung des Julius Keibels von 1870. Hier vorliegend in einer Sonderform, deren Einführung 1839 erfolgte und strikt zur Vergabe an Ordensbeamte vorbehalten war. Trageberechtigt waren einzig der Ordenskanzler, die Zeremonienmeister, zwei Ordensherolde und der Ordenssekretär. Dieser Orden, jetzt ab 35.000 Euro zu ersteigern, war streng rückgabepflichtig, ist in Gold mit Emaille gefertigt und wird in bestem Zustand angeboten.
Sehr schön ist auch die ab 16.000 Euro zu ersteigernde geschlossene Gruppe von Auszeichnungen des Obersten Alexander Rech Edlen von Feleky, Kommandant des Infanterie-Regiments Nr. 19 in der Armee des österreichischen Kaiserreichs. Orden, zugehörige Dokumente und Fotos von 1910 bis 1916 geben einen Eindruck von der beispiellosen militärischen Karriere eines der jüngsten Regimentskommandeure des Heeres. Darunter sind der Leopold-Orden, ein Ritterkreuz aus vergoldeter Bronze, das Militärverdienstkreuz 2. Klasse mit Kriegsdekoration, das Halskreuz aus farbig emailliertem Silber mit goldenem Schriftzug, das Militärverdienstkreuz 3. Klasse mit Kriegsdekoration aus farbig emailliertem, teils vergoldetem Silber und die Militärverdienstmedaille "Signum Laudis" mit Bildnis von Kaiser Franz Joseph aus vergoldeter Bronze.
In der 89. Auktion der Hermann Historica GmbH kommt eine reiche Auswahl von 3303 Sammlungsstücken aus allen Bereichen des Hauses, von der Antike über mittelalterliche Rüstungen und Waffen, Kunst und Kunsthandwerk, Asiatika, Belege militärhistorischer Karrieren und Kostbarkeiten aus herrschenden Häusern bis hin zu antiken Schusswaffen vom 26. bis 28. Mai sowie am 1. und 2. Juni in Grasbrunn bei München zum Aufruf. Alle angebotenen Lose können im Rahmen der Vorbesichtigung vom 19. bis 22. Mai und am 29. und 31. Mai begutachtet werden.
Zu allen Objekten finden Sie detaillierte Beschreibungen und zahlreiche Fotos in bester Qualität auf der Webseite von Hermann Historica. www.hermann-historica.com
Weitere besondere Stücke aus dieser Auktion:
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