MÜNCHEN, APRIL 2021
Die hohe Kunst der Waffenschmiede in der 89. Auktion der Hermann Historica GmbH
Der 27. Mai 2021 steht im Zeichen von Antiken Waffen und Rüstungen aus aller Welt
Die beeindruckende Kunstfertigkeit der frühen Waffen- und Rüstungsschmieden zeigt sich deutlich in den 322 Losen mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Objekte aus Zeughäusern und fürstlichen Waffenkammern. Detailreich und technisch ausgefeilt dienten die Rüstungen nicht nur dem Schutz, sondern auch dem Prestige des Trägers. Immer ausgewogen zwischen größtmöglicher Beweglichkeit und bestmöglichem Schutz schufen die herausragendsten Handwerker ihrer Zeit einzigartige Objekte, wie einen schwarz-weißen, knechtischen Harnisch aus Süddeutschland, der komplett mit zugehöriger Sturmhaube mit einem Startpreis von 25.000 Euro angeboten wird. Eine ausgesprochen dekorative und homogene Rüstung, die sich in all ihren Teilen original von 1560 präsentiert.
Eine Einheit, die auch in dem identisch getriebenen Dekor mit feinen, eingetieften Zierstreifen und umlaufendem schwarzweißen Mäanderband, gemeinhin laufender Hund genannt, erkennbar ist.
Nicht minder kunstvoll gearbeitet und Ergebnis exzellenten fachlichen Könnens sind die zahlreichen angebotenen Blankwaffen, die zum Teil äußerst aufwendig hergestellt wurden. Ein sehr frühes ritterliches Schwert erscheint wie der Prototyp eines gotischen Schwertes, beeindruckt darüber hinaus aber noch mit in Gold eingelegter Inschrift und Blattornament um einen stilisierten Adler.
Ausgesprochen selten, wird für dieses Stück mindestens die Taxe von 12.000 Euro gefordert. Den Vergleich nicht scheuen muss ein großer Braunschweiger Bidenhänder aus dem ausgehenden 16. Jahrhundert mit gleichem Startpreis, dessen Parierhaken und Fingerbügel in Vogelform gestaltet sind und dessen Parierringe von Löwenköpfen verziert werden.
Fraglos höfisch und als Vergleichstücke die Zierde so namhafter Sammlungen nwie der Wallace Collection in London oder der hochangesehenen vormaligen Sammlung Dreger in Berlin, kommt ein bedeutender silbertauschierter Luxusdegen mit 35.000 Euro zur Auktion. Kaum eine Technik der Dekoration, die an dieser außergewöhnlichen Blankwaffe, deren Klinge um 1610 in Solingen gefertigt wurde, nicht zum Einsatz kam.
Die Parierstange ist durchbrochen gearbeitet, in Silber tauschiert, teils vergoldet, die Hilze mit Silberdrahtwicklung und der sechsfach gekehlte Knauf mit Silber ganzflächig tauschiert, die Kehlen vergoldet.
Komplettiert wurden die Ausrüstungen und Schutzmaßnahmen der Kämpfer mit teils hochaufwendigen Schilden. Von großer Ästhetik und beeindruckender Verarbeitung ist hier ein goldtauschierter Parade-Schild aus Mailand, wohl aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Der eiserne Schild ist mit antikisierenden kämpfenden Kriegern versehen und wird mit 20.000 Euro aufgerufen.
Besonders schön ist eine ausgesprochen kunstvolle Renaissance-Armbrust, die zur Gänze mit Beineinlagen mit jagdlichem Dekor (Jäger mit Wild) bedeckt ist und um 12.000 Euro zum Aufruf kommt. Erwähnenswert auch die kostbaren, in großer Zahl angebotenen orientalischen Waffen, und ein algerisches Paar feuervergoldeter Sporen mit Korallenbesatz aus dem 18. Jahrhundert, das unter den seltenen afrikanischen Waffen ein ab 2.800 Euro zu erwerbendes absolutes Rarissimum darstellt.
In der 89. Auktion der Hermann Historica GmbH kommt eine reiche Auswahl von 3303 Sammlungsstücken aus allen Bereichen des Hauses, von der Antike über mittelalterliche Rüstungen und Waffen, Kunst und Kunsthandwerk, Asiatika, Belege militärhistorischer Karrieren und Kostbarkeiten aus herrschenden Häusern bis hin zu antiken Schusswaffen vom 26. bis 28. Mai sowie am 1. und 2. Juni in Grasbrunn bei München zum Aufruf. Alle angebotenen Lose können im Rahmen der Vorbesichtigung vom 19. bis 22. Mai und am 29. und 31. Mai begutachtet werden.
Zu allen Objekten finden Sie detaillierte Beschreibungen und zahlreiche Fotos in bester Qualität auf der Webseite von Hermann Historica. www.hermann-historica.com
Weitere besondere Stücke aus dieser Auktion:
Alle genannten Preise sind Nettopreise und verstehen sich zuzüglich 25 Prozent Aufgeld (inkl. MwSt.)
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