A96_Kunst_und_Antiquitaeten

48 | Spitze des Nasals. Ansonsten konservatorisch behandelte, sehr gute Originalsubstanz. Länge von Nasal bis Nackenschutz 30 cm. Höhe von Unterkante der Wangenklappen bis Kamm 30 cm. Breite 18 cm. Selten erhältliches Exemplar aus der Gruppe spätrömischer Kammhelme, die die Tradition früh- und mittelkaiserzeitlicher Helme, deren Kalotten aus einem Stück getrieben waren, brachen. Typisch für spätrömische Helme waren diese nun vielteilig konstruiert. Dazu ein wohl ursprünglich zum gleichen Komplex gehöriger Schildbuckel in auffallend ähnlichemErhaltungszustand. Oberer, annähernd halbkugeliger Teil achtfach facettiert, darunter nach innen eingezogen. Der fast rechtwinklig abstehende, kreisförmige Rand von 2,5 cmBreite mit drei Paaren von quadratischen Nietlöchern durchstoßen. Durchmesser 15,5 cm. Höhe 9 cm. Provenienz: Aus dem Nachlass eines süddeutschen Militaria-Sammlers, erworben 2010 bei Hermann Historica in Auktion 59, Los 67. Zuvor Privatsammlung USA, erworben in den 1980er Jahren. Publiziert und ausgestellt in „Attila und die Hunnen”, Historisches Museum der Pfalz, Speyer 2007, Katalog S. 250 f. Zuletzt ausführlich abgebildet und besprochen inMiks, Christian, „Ein spätrömischer Depotfund aus Koblenz am Rhein. Studien zu den Kammhelmen der späten Kaiserzeit”, 2014, S. 231 und Taf. 119 - 121. Dort weitere Literatur mit Erwähnung des Helms aufgeführt. 29 Spätrömischer, zweischaliger Kammhelm aus Eisen, 4. Jhdt. n. Chr., dazu ein zeitgleicher Schildbuckel Spätrömischer Helm vom Typ Deurne/Berkasovo mit der typischen breiten Wangenklappe (mitunter getätigte Zuweisung an Kavallerie nicht gesichert). Kalotte aus zwei Schalen, unten mit zwei horizontal umlaufenden, von innen herausgeschmiedeten, schmalen Wülsten versehen. Vorne zwei Ausschnitte über den Augen. In der Mitte durch einen hohl ausgeschmiedeten Kamm verbunden, durch dessen seitliche Ränder auf jeder Seite acht Nieten durch Kamm und Rand der Kalottenhälften geschlagen sind. Über den Ausschnitten für die Augen ein Nasal mit Mittelknick und seitlichen, massiven Bögen mit Mittelgrat. Durch diese Bögen je zwei Nieten geschlagen, welche die Kalottenhälften an der Stirn zusätzlich verbinden. DieWangenklappen außen durch ein Scharnier mit dreiteiligem Gewerbe und halbrunden Beschlägen beiderseits mit je drei Nieten verbunden. Die Unterseite der Wangenklappen am Rand seitlich nach Knick leicht ausgestellt und S-förmig geschwungen, nach unten tiefer ausgezogen, vorne mit zwei bogenförmigen Ausschnitten. Im vorderen Zwickel ein Loch für die Verschnürung. Der nach einem Knick nach hinten außen abstehende Nackenschutz gleichfalls durch ein ähnliches Scharnier mit der Kalotte verbunden, oben allerdings mit einem trapezoiden Beschlag. Die rechte Wangenklappe im mittleren und unteren Teil ergänzt, ebenso die

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