Internationale Orden & militaerhistorische Sammlungsstuecke

326 | französisches Großflugzeug nach Luftkampf ab”). Am15.3. „Kampf mit 3 Nieuport de Chasse [..] RechterMotor ausgebrannt”. Am27.4. „Kampf gegen zwei feindliche Caudron Großflugzeuge, davon eines vertrieben - von fdl. Artl. über Verdun stark beschossen”. Am 30.4. „Ausprobieren der G 54 [..] Maschine mit 1000 kg Nutzlast ausprobiert. Motoren nicht gut 2x220 PS Merc. Motoren mit Untersetzung. [.] In 2800 m fing beim Gleitflug linker Motor zu brennen an. 3-4 m lange Flammen schlugen zum Auspuff heraus.”. Am 1.6. „Luftkampf mit großem Nieuport über Verdun. Ich griff von oben [.] mit schweremM.G. an (funktionierte ein- wandfrei). Nieuport bog vor mir aus, steile Kurve und ging einige 100 m tiefer, so dass ich ihm nicht mehr folgen konnte.”. Am 9.7., nach einem weiteren Erkundungsflug auf G 149 „G 149 an Uffz. Hein abgegeben” und am 10.7. die Überschrift „Tätigkeit als Jagdflieger!” in blauem Kopierstift. Fortan fliegt er denHalberstädter Kampfeinsitzer D115 und wird am Folgetag zur Fokkerstaffel Jametz-Süd kommandiert. Am 15.7. „8:50 Vorm. Luftkampf mit Voisin. NachAbgabe von 500 Schuss stürzte er ab in den Wolken. Dort verlor ich ihn. [.] Durch Feldflugchef nicht anerkannt”. Am 29.7. „Östlich (??)wald feindl. Geschwader (2 Nieuports 2 Breguets) angegriffen aus 4600 m Höhe. Nach 2 Schüssen Ladehem- mung”. Am 30.7. „Kampf gegen feindl. Geschwader mit fünf Einsitzern - 10:35 Vorm. Kampf mit 8 Caudrons, davon einen beschädigt, andere vertrieben. - 10:45 [.] Caudron [.] zum Absturz gebracht. (1. Bericht) - 10:50 Vorm. nun das gesamte Geschwader vertrieben - Durch Feldflug- chef als dritter siegreicher Luftkampf anerkannt”. Auf der letzten Seite führt er aus, dass er aufgrund eines zerschossenen Bugschutzes am9.8.16 („Ein Schuß streifte die Lederjacke am linken Oberarm”) und zudem wegen eines versehentlich falsch bestellten Ersatzes ab dem 9.8. für 27 Tage im Luftbetrieb ausfiel: „Durch einen einzigen Schuß hatte der Gegner dies erreicht”. Kartonierter Einband, von ihm beschriftet „Leutnant Göring - Flugzeugführer F.Fl.A. 25 - A.O.K. 5” und in rotemKopierstift numme- riert „III”. Bordbücher des 1. Weltkrieges sind große Raritäten und nicht alle sind in dieser akribischen Ausführlichkeit und mit so viel Liebe zumDetail angefertigt worden. Die Bordbücher Hermann Görings sind zudem auch noch von größter historischer Wichtigkeit, denn sie lassen in sei- nen nüchternen und sachlichen Worten den Wagemut und das Drauf- gängertum erahnen, die in vielen Biografien über ihn schon wortreich geschildert wurden. Hermann Göring, seit Januar 1914 Leutnant, beginnt am 13. Oktober 1914 seine Beobachterausbildung in der Flieger-Ersatzabteilung 3, die am 27.10. endet. Vom 28. Oktober bis zum 29. Juni 1915 fliegt er als Beobachter mit Lt. Loerzer in der FFA 25 und beginnt am 30. Juni 1915 seine Fliegerausbildung in Freiburg, die er am 14. September abschließt, umwieder in die FFA25 zurückzukehren. Bereits vier Tage später findet sein erster Flug als Flugzeugführer statt. Am 16.11.1915 erzielt er seinen ersten durch den Feldflugchef anerkannten Luftsieg, als er eine Farmann „in Gegend Beausejour zumAbsturz gebracht” hatte. Provenienz: Aus dem Nachlass von Carin Göring stammend, in deren Besitz sich zahlreiche frühe Dokumente Hermann Görings befanden, die auch nach ihrem Tod in Familienbesitz verblieben. Vgl. auch die Bordbücher Nummer „I” und „II”, Hermann Historica, 58. Auktion im Oktober 2009, Lose 810 bzw. 811. 4428 Fotoalbummit 48 Fotos eines Leutnants der Flieger im 1. Weltkrieg Fotoalbum mit 48 Fotos, Maße 10 x 8 cm. Das Album mit braunen Lederapplikationen, Breite ca. 18 cm, Höhe 26 cm, innen mit Kriegs­ erinnerungen der 11/5, Bergmann, LT. Die Fliegerabteilung 49 wurde am 18.1.1915 aufgestellt und am 11.1.1917 in die Fliegerabteilung 11 umbe- nannt. Zahlreiche sehr interessante Fotos des Ersten Weltkrieges, mit Fokker-Flugzeugen, Luftaufnahmen, Offizierstreffen, außerdemStand- konzert, französische Städte, zerbombte Straßenzüge und abgeschosse- ne Flugzeuge. Insgesamt guter Zustand mit Altersspuren, selten. 278973 II € 650 4429 Leutnant Hermann Göring – Flugbuch III als Flugzeugführer in der FFA 25 vom 20.2. bis zum 9.8.1916 Detaillierte eigenhändige Beschreibungen Görings von insgesamt 95 Flügen als Flugzeugführer der FFA 25. Liniertes DIN-A5-Heft mit Vordrucken für Flugdaten, Wetterlage, Fotografien, Flugstrecke oder Trefferergebnissen abgeworfener Bomben. Akribisch in Bleistift von Göring ausgefüllt mit gelegentlichen Betonungen in rotem bzw. blauem Kopierstift, die letzte Seite in Tinte beschrieben. Beginnend am „20./II. 1916” mit einem Überführungsflug „A.E.G. Großflugzeug G49 von Metz zur F.Fl.A. 25 fliegen”, am 21.II. „Verdun­ offensive! - Dynam. und taktische Erkundung im Nordostabschnitt von Verdun - 1. Offensiv Tag”. Es folgen weitere Erkundungsflüge auf einer G 49, am 14.3.16 „Photographieren bei Douaumont. Erkundung” hat er um „11:30 Vorm. Luftkampf gegen drei franz. Großflugzeuge (Caudron mit 2 Motoren) davon eines zur Landung in unserer Linie (Südostfont Bois Haumont) gezwungen. [..] Durch Feldflugchef als II. siegreicher Luftkampf anerkannt.”, dabei ein Zeitungsausschnitt mit demdeutschen Tagesbericht der Obersten Heeresleitung („Ueber Haumont stürzte ein 4428

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