Die Sammlung Frey - Waffen aus Württemberg

16 | VORWORT Württemberger durch Geburt So wurde es ihm am 10. Juli 1936 ins Stammbuch geschrie- ben, und so war es ihm auch immer Richtschnur. Hineingeboren in eine handwerklich geprägte Familie, durch den eigenen beruflichen Werdegang handwerklicher Arbeit eng verbunden, ein wohlgefertigtes „Stück" immer schätzend, prägte dennoch der Handel sein weiteres berufli- ches Leben. Als „weißer" Jahrgang hatte Karl Frey weder durch Krieg noch Wehrdienst viele Berührungspunkte mit Waffen, son- dern kam über den Sport zunächst zum Schießen, später zum Sammeln. Als begeisterter Sportschütze mit modernen wie auch historischen Waffen errang er zahlreiche Meistertitel, darunter auch den des Kreismeisters mit der Vorderlader- Perkussionspistole. Mit akribischer Leidenschaft für histori- sche Waffen und unter pedantischer Beachtung gesetzlicher Bestimmungen begründete er eine umfangreiche Sammlung an Waffen, Zubehör - und Wissen. Das naheliegende Thema für den „Württemberger": Waffen aus der Heimat, vorrangig natürlich solche der württembergischen Waffenfabrik Mauser in Oberndorf am Neckar und aus deren Umfeld. So brennend wie die Waffen und deren Technik interessier- ten ihn die geschichtlichen Hintergründe. Karl konnte keine Waffe in die Hand nehmen, ohne anhand ihrer Herstellermarkierungen, Beschuss- und Truppenstempel deren zeitgeschichtliches Umfeld zum Leben zu erwecken. Viele seiner Stücke, selbst solche, die auf den ersten Blick unbedeutend erschienen, hatten außergewöhnliche Geschichten zu erzählen – waren beim Boxeraufstand dabei, hatten den Burenkrieg miterlebt, oder einen Davidstern neben einer Wehrmachtsabnahme.

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