A106 Kunst, Antiquitäten und Antiken

48 | EUROPÄISCHE STEIN- UND BRONZEZEIT 37 Ungeschweifte Axt, Spätneolithikum, Nordisches Mittel- und Spätneolithikum, Mittleres Drittel 3. Jtsd v. Chr. Glattgeschliffene Steinaxt aus hartem Felsgestein mit geradliniger Ober- und Unterseite sowie annähernd rechteckigem Querschnitt, An der Bohrung gebaucht und sich zur Schneide hin verjüngend, der stumpfe Nacken beidseitig eingezogen. Der Nacken leicht bestoßen. Bohrloch nahe dem Nacken am Übergang vom ersten zum zweiten Drittel der Axtlänge. Länge 15 cm. 339599 II € 300 38 Urnenfelderzeitliches Vollgriffschwert vom Typus „Schwaig“, Stufe Hallstatt A1, 12. Jhdt. v. Chr. Die Klinge weidenblattförmig mit geringfügig auswärts gebauchten Schneiden. Die ca. 4 mm breiten Schneiden durch einen Absatz deutlich vom massiven Mittelteil der Klinge mit einem kräftigen Mittelgrat abgesetzt. Unterhalb des trapezoiden Oberteils der Klinge eine eingezogene, gekerbte Fehlschärfe (Ricasso) von etwa 4,5 cm Länge. Der trapezoide Abschluss der Klinge durch einen massiven Griff im Überfangguss eingeschlossen. Am unteren Ende der nach innen eingezogenen Randeinfassung, unterhalb des Griffes mit drei schmalen Wülsten, auf beiden Seiten je ein eingravierter Scheinniet. Am obersten Ende der Einfassung Spiraldekor, der zum Rand hin etwas abgegriffen ist. Die drei Wülste des leicht gebauchten Griffes mit senkrechten Kerben verziert. Darüber der konische Knauf mit oben flachem Abschluss. Auf der Unterseite punzverziert, mit zwei Reihen aus gegenständigen Dreiecken. Auf der Oberseite Kreisaugen in den Tälern und Bergen einer Wellenlinie. In der Mitte ein zylindrischer Knaufkopf umgeben von drei Kreislinien. Der Knauf auf einer Seite durchlocht für ein Lederband zur Sicherung des Schwerts an der Hand. Schöne dunkelgrüne Patina. Geringfügige Ausbrüche auf beiden Seiten kurz vor der Spitze. Ansonsten im mittleren Bereich der Klinge mehrere Scharten durch massives Schlagen auf eine Kante. Diese Beschädigungen sind wohl nicht auf Kampfhandlungen, sondern eher auf eine rituelle Beschädigung der Waffe vor ihrer Deponierung zurückzuführen. Dergleichen rituelle Beschädigungen (u.a. auch Verbiegen oder Zerschlagen in mehrere Teile) kommen bei Fundstücken dieser Zeitstellung häufig vor. Das Gesamtbild des ansonsten ausgezeichnet erhaltenen spätbronzezeitlichen Schwerts wird dadurch jedoch kaum beeinträchtigt. Länge 66,3 cm. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung. A fully-hilted sword from the Urnfield period, type „Schwaig“, Hallstatt A1 stage, 12th century B.C. The blade is willow leaf-shaped with slightly outwardly curved cutting edges. The approx. 4 mm wide cutting edges are clearly separated from the solid middle section of the blade with a strong central ridge by a step. Below the trapezoidal upper section of the blade is a recessed, 38 37

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