142 | 1165 Bedeutende dreikämmige Sturmhaube aus der Werkstatt des Desiderius Helmschmied, Augsburg, um 1530/40 Elegant geformte, einteilig geschlagene Glocke mit drei kräftigen gezahnten Kämmen. Einteilig gearbeiteter, spitz zulaufender Schirm mit gebördeltem und geschnürltem Rand. Darauf geschlagene Augsburger Abnahme (Pyr) und Helmmarke des Desiderius Helmschmied. Alte genietete Reparaturstelle an der linken Schirmseite. An der Rückseite der Kalotte vier Lochungen zum Anbringen der Federbuschtülle. Alt ergänzte Wangenklappen mit leicht abgesetzten gelochten Gehöröffnungen und fein gebördelten und geschnürlten Rändern. Anhängender Lederriemen mit eiserner Schnalle. Einteilig gearbeiteter, kurzer Nackenschirm. Im Inneren Reste der alten Belederung. Höhe 28 cm. Desiderius Helmschmied (1513 - 1578) arbeitet ab 1534 in der Werkstatt seines Stiefvaters Hans Lutzenberger, die er 1546 übernimmt. Wie sein Vater Kolman Helmschmied (1470 - 1532) genießt er höchstes Ansehen und arbeitet als Leibharnischmacher des Kaisers Karl V. U.a. fertigt er für ihn den Harnisch, den er auf dem bekannten Reiterportrait Tizians im Prado trägt. Die seltenen Sturmhauben dieser Form mit drei gezahnten Kämmen werden traditionell der Leibgarde Kaiser Karls V. zugeschrieben (vgl. Müller, Heinrich, Europäische Helme, S. 338, zu Nr. 48). Ähnliche, ebenfalls von ihm oder seinem Vater gemarkte Exemplare befinden sich u.a. in den Sammlungen in Wien, Dresden und New York. >
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