A102 Kunst, Antiquitäten & Antiken

4123 84 | 4123 Frühbyzantinischer Goldring mit Architekturmodell auf Ringplatte, 6. - 8. Jhdt. n. Chr. Gleichmäßig breite, rundstabige Ringschiene von 3,5 mm Durchmesser, die aus zwölf Paaren miteinander verzwirnter Golddrähte zusammengesetzt ist, die der Länge nach verlötet sind. Innen hohl. Das feingliedrige Filigran der Ringschiene verleiht der Oberfläche eine lebhafte Struktur. Die Ringplatte besitzt einen Boden aus einem mandelförmigen Goldblech, auf dessen Spitzen die an den Enden leicht abgeplattete Ringschiene auf der Oberseite festgelötet ist. Im Zentrum der Ringplatte ein Architekturmodell eines Rundbaus mit sechs rundum verlaufenden Bögen und einem kegelförmigen Dach. Unten eine „Brüstung“ aus einem profilierten Blechstreifen, ringsum mit sechs Granalien in der mittig verlaufenden Hohlkehle verziert. Dahinter Bögen aus je zwei U-förmig übereinandergelegten Drähten, der innere glatt, der äußere ein Kerbdraht. Dieser die Binnenstruktur des Säulenwerks mit Bögen belebend. Getragen von diesen Säulen und Bögen das sechsfach facettierte, sich konisch nach oben verjüngende Dach, dessen Spitze von einem Kerbdraht eingefasst ist, über dem eine Pyramide aus Granalien lagert. Auf dem Dach sechs sternförmig nach unten verlaufende Kerbdrähte, vor der Traufe durch je eine Granalie abgeschlossen. Minimale Inkrustationen und Bereibungen, sonst intakt. Ringgröße ca. 55, Innendurchmesser 18 mm. Höhe 3 cm. Breite 2,5 cm. Gewicht 4,53 g. Ausgesprochen schönes und seltenes Exemplar eines frühbyzantinischen Prunkringes in ausgesprochen filigraner Ausführung. Vgl. ein ähnliches, jedoch weniger aufwendig gearbeitetes Exemplar im Louvre, Paris (Bj 1164). Provenienz: Aus Münchner Privatbesitz, erworben Anfang des Jahrtausends im süddeutschen Kunsthandel.

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