A100 Kunst, Antiquitäten & Antiken

38 | ANTIKES GRIECHENLAND 20 Archaischer Marmorkopf, Mitte 6. Jhdt. v. Chr. Archaischer Marmorkopf von hoher Qualität, als Abschluss eines vertikal orientierten Architekturelements, möglicherweise von der Sima eines archaischen Tempels, ähnlich dem Widderkopf vom Telesterion des Peisistratos in Euleusis, nach dem Vorbild eines Wasserspeiers ohne dessen eigentliche Funktion. Die hintere Hälfte und die gerade Rückseite vollflächig grob mit schrägen Meißelspuren versehen (sekundär in neuerer Zeit). Die vordere Hälfte präzise und hochwertig gearbeitet, die Oberfläche fein poliert. Über der Stirn im Bogen verlaufend vier Reihen von Locken, die vor den Ohren enden. Dahinter das Haupt nach hinten abgesetzt und glatt gearbeitet. Unter den Ohren zwei Lockenreihen, die sich entlang der hinteren Wangen nach unten ziehen. Dahinter verlaufen die Seiten ohne Absatz glatt. Augenbrauen und Lider fein ausgearbeitet. Die zu einem Lächeln leicht nach oben gezogenen Lippen einen Spalt geöffnet, die Enden von oberer und unterer Zahnreihe entblößend (wie bei einem Gorgonenhaupt, mit apotropäischem Charakter?). Der schräg nach vorne geneigte Kopf ist für eine Ansicht von schräg unten gedacht. Auffälligere Bestoßungen an Augenbrauen, rechter Wange und Nasenspitze, sonst nur minimal an vereinzelten Stellen. Insgesamt eine sehr gut erhaltene archaische Plastik von hoher Kunstfertigkeit und Ausstrahlungskraft. Dazu ein moderner Plexiglassockel mit Stahlstift. Auf der Unterseite der Plastik eine Fassung für den Stahlstift eingelassen. Maße ohne Sockel: Länge ca. 25 cm, Breite ca. 19 cm, Höhe ca. 22 cm. Provenienz: Aus österreichischer Privatsammlung, übernommen vor sieben Jahren aus österreichischer Privatsammlung.

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