A100 Kunst, Antiquitäten & Antiken

98 | 69 Pseudochalkidischer Bronzehelm, nördlicher Schwarzmeerraum, 3. - 2. Jhdt. v. Chr. Sarmatenzeitlicher Helm aus getriebenemBronzeblech mit von chalkidischen Helmen inspirierten Dekorelementen. Der Länge nach zweiteilig gearbeitete Kalotte, entlang der überlappenden Kanten mit 15 Nieten verbunden. Die Unterkante der Kalotte nach außen in einen ca. 3 mm breiten Randwulst umgebördelt. Ca. 3,5 cm oberhalb der Randwulst hinten und seitlich eine parallel dazu verlaufende Wulst in der Wandung von der Innenseite aus herausgetrieben. Diese biegt oberhalb der Stirn im Winkel von ca. 45 Grad nach oben ab und bildet so einen „Giebel”, ähnlich wie bei chalkidischen Helmen. Von der Giebelspitze aus laufen die Wülste entlang der überlappenden Kanten längs über den Scheitel und treffen auf dem Hinterhaupt im rechten Winkel auf die Wulst in der Wandung. Auf der Innenseite amRand seitlich links und rechts zwei umgebogene Blechbänder mit je zwei Nieten befestigt, deren unteres Ende die mittlere Buchse eines Scharniers zur Anbringung von beweglichen Wangenklappen bildet. Die Wangenklappen nicht erhalten. Vor und hinter den Nietlöchern für die Buchsen je zwei weitere Durchbohrungen, wohl für die Befestigung eines Helmfutters. Im Inneren des Helms partiell im Oxyd organische Reste erhalten, die wohl Überreste eines solchen Helmfutters darstellen. Auf der linken Seite von innen her restauratorisch stabilisierte Risse im unteren Teil derWandung bis etwas oberhalb derWulst in derWandung. Zwei kleinere Löcher in der Kalotte auf beiden Seiten (Maße ca. 1 x 2 cm) verschlossen. Sonst weitestgehend vollständig erhaltene Originalsubstanz (über 95 %). Schöne grüne, leicht fleckige, partiell glänzende Patina. Länge an der Unterkante 20 cm, Breite 18,3 cm. Höhe ca. 17 cm.

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