Lot 3262

Description

Doppelbogen (Maße 22,5 x 18,5 cm), einmal gefaltet, eine Ecke mit kleinem Abriss, minimale Tintenflecken. Vom damaligen präsumptiven Thronfolger Prinz Wilhelm von Preußen eigenhändig auf zwei Seiten in schwarzer Tinte beschrieben, die Rückseite eigenhändig adressiert "An General Major von Unruh". Wilhelm kritisiert, "Im Stunden Plan für meinen Sohn sehe ich, daß nur 2 tactische Stunden angesetzt sind. Das ist unstreitig zu wenig, da er nicht nur im Frühjahr den ersten Dienst thun soll, sondern doch auch über andre militärische Gegenstände wird dann sprechen hören, so daß es nöthig ist, daß er in diesem Winter, auch einige Anweisung über höhere Tactik u. die Idée d. Strategie erhalte.". Die bereits im fünften Jahr stattfindenden "wöchentlich 6 Lateinische Stunden" sollen "auf drei reduciert werden u. dagegen 3 militärische angesetzt werden.". Eigenhändige Unterschrift "Wilhelm".
Karl von Unruh (1786 - 1852), seit Oktober 1838 Militärgouverneur des Prinzen Friedrich Wilhelm, wird im März 1844 Generalmajor und muss sich seit Juli 1844 aufgrund einer Erkrankung in der Erziehung des Prinzen vertreten lassen. Nur zwei Tage nach diesem Schreiben wird von Unruh am 4. Januar 1849 mit dem Charakter eines Generalleutnants verabschiedet.
Prinz Friedrich Wilhelm (1831 - 1888) beginnt nur vier Monate später, am 3. Mai 1849, seine Militärlaufbahn beim 1. Garderegiment zu Fuß. 1861 wird er vom preußischen König als Wilhelm I. zum Kronprinzen ernannt, 1871 zum deutschen Kronprinzen und 1888 als Friedrich III. zum deutschen Kaiser.

Condition: II Questions about the lot?