Lot 12544

Description

Konvolut 30er Jahre, dabei ein Beileidsschreiben des deutschen Botschafters in Tokio, Eugen Ott, 1939, mit Tintenunterschrift, auf offiziellem Papier der Botschaft: "Sehr geehrter Frau Böving, ich höre mit großem Bedauern vom Tode Ihres Mannes........Ihr sehr ergebener Ott". Der von 1934 bis 1942 als Botschafter und Militärattaché in Japan eingesetzte Eugen Ott war schon früh politisch engagiert, er verwickelte sich 1932 in Planspiele der Reichswehr rund um General Schleicher. Hitler beließ Ott zunächst an der Spitze der Wehrmachts-Abteilung. Gerüchte, Ott wäre Hitlers Agent im Kreise Schleicher gewesen, nachdem dieser von SS-Männern 1934 erschossen wurde, konnten nicht bewiesen werden. Als Otts Stellung in Berlin jedoch unhaltbar wurde, sandte man ihn zum japanischen Heere als Beobachter. 1934 wurde er zum Militärattaché in Japan berufen. Im August 1938 trat er in die NSDAP ein. Am 23. November 1942 wurde Eugen Ott von Joachim von Ribbentrop nach Unstimmigkeiten von seiner Abberufung als Botschafter durch ein persönliches Telegramm in Kenntnis gesetzt. Im Gegensatz zu Hitler zeigte sich Joseph Goebbels erfreut über die Abberufung, da Ott „seiner Aufgabe offenbar nicht gewachsen“ war. Ott blieb bis Kriegsende als Privatmann in Peking. Dazu der Reisepass, Nummer 54, von Margarete Böving, ausgestellt 1937 in der deutschen Botschaft in Yokohama, mit ihrem Passbild und Bildern ihrer zwei Kinder, sehr viele Reisestempel, u.a. Ägypten, Litauen, China, USSR/Moskau 1940, Insterbug/Ostpreußen, USA. Dazu Stempel von Geldabhebungen/Banken in Deutschland und der Schweiz, ein Intourist-Ticket USSR von 1940 sowie zwei heutige Fotos/Abzüge ihrer Kinder. Außerdem ein seltener Kinder-Tropenhelm, wohl 1940, Hersteller ist ein Hutmacher in Shanghai. Insgesamt guter Zustand mit leichten Altersspuren.

Condition: II Questions about the lot?